Unser Verein

Der Name „Eigener Fleiß“ besteht zu Recht.

Bis zum Ende des 2. Weltkriegs 1945 breitete sich zwischen dem Poltermühlenteich und der Gaststätte „Forsthaus“ in Grüna ein stattlicher Wald aus. In den schweren Nachkriegsjahren wanderte ein Großteil davon in die Öfen der Grünaer Einwohner, zurück blieb eine trostlose Ödfläche entlang des Brotsteigs.

Es lag nahe, dieses Gebiet nicht gleich wieder aufzuforsten, sondern es urbar zu machen und an hungrige Menschen zu verteilen, die darauf Gemüse und Kartoffeln anbauen konnten. Das Auf und Ab jener Zeit belegt ein Schreiben der Gemeindeverwaltung Grüna von 1954.

Man kann also davon ausgehen, dass ab 1947 das Gelände des heutigen Kleingartenparks „Eigener Fleiß“ bewirtschaftet wurde und dass sich 1951 mit der Verabschiedung einer Gartenordnung ein organisierter Gartenverein bildete.

Es folgten Jahre angestrengter, erfolgreicher kleingärtnerischer Arbeit: Wurzeln roden, Parzellen anlegen, Hecken zur Begrenzung pflanzen, einen Brunnen graben, sumpfiges Gelände entwässern, in Zeiten des umfassenden Mangels Lauben und ein Vereinsheim errichten und vieles, vieles mehr.

Frau Ansorge aus Rostock stellte uns Auszüge aus dem Tagebuch ihrer Mutter, die zu den damaligen Pionieren gehörte, zur Verfügung:

28. 3. Wir können am Waldrand Land bekommen.
30. 3. 1/2 11 Uhr war das Waldland zu vergeben. Ich

bin mit Herrn Kaiser rüber und bekam die schöne Ecke, die wir uns immer erträumt hatten. Nun heißt es nochmals tüchtig arbeiten, bis das Land in Ordnun ist.

1. 4. Nachmittag aufs Waldland Wurzeln rausgemacht.
8. 4. Zum Umgraben an die Waldecke, es sind tüchtig Wurzeln drin. Aber ein schöner Platz zum Ausruhen.
10. 4. Zum Umgraben, es kostet sehr viel Kraft und Arbeit.
11. 4. Jeden Tag einen Handwagen Wurzeln, alle sind tüchtig und wollen ihr Feld bald fertig haben.

14. 4. Noch die Hälfte zum Graben, dann ist es fertig. Man braucht jeden Tag paar tüchtige Bemmen, sonst mit hungrigen Magen ist nicht gut graben.
15. 4. Sehr warm, na bald werde ich fertig. Von Dittebrandts Liguster, sie wollten ihn verbrennen.
16. 4. Charlotte und Hans-Peter haben die ersten Blumen gepflanzt. Fledermäuse, Abfall von den Schrebergärten.
Nur noch eine Ecke umzugraben, am Freitag werde ich fertig.
18. 4. Heute fertig mit graben, in Beete und Wege eingeteilt.
19. 4. Spinat, Zwiebeln, Rote Rüben, Petersilienwurzeln, Petersilie und Möhren gesät. Fünf hochstämmige Bäumchen, zwei Johannisbeeren, drei Stachelbeeren gepflanzt, kosten a) Stück fünf Mark. Und 10 Himbeerruten, 3 Mark, Erdbeerpflanzen 2,40 Mark. Hoffentlich wächst alles gut.

Auch Andere waren fleißig, wie eine alte Chronik belegt:

     

Heute besteht der Kleingartenpark aus 107 Parzellen. Er ist ein gemeinnütziger eingetragener Verein mit eigener Satzung auf Basis des Bundeskleingartengesetzes. Und auch noch heute steht die Gemeinsamkeit im Vordergrund, zuletzt bei der Erneuerung der in die Jahre gekommenen Wasserversorgung der Gärten.

Nicht nur die kleingärtnerische Arbeit, sondern auch die vielfältigen Möglichkeiten, in und am Grünaer Wald aktive Erholung zu finden, machen unsere Anlage für ihre Mitglieder so attraktiv. Spaziergänge, Wanderungen, Radeln – zwischen den Stauseen Oberwald und Rabenstein, die zum Baden einladen, liegen noch eine Reihe weiterer lohnender Ausflugsziele wie der Totenstein mit seinem Aussichtsturm, das Wildgatter, der Tierpark Chemnitz, Burg und Eisenbahnbrücke Rabenstein. Für das leibliche Wohl sorgen so bekannte Gaststätten wie das „Forsthaus“ und der „Folklorehof“.
Andere genießen es, von ihrer Gartenterrasse aus den kreisenden Greifvögeln zuzuschauen und den Rufen des Kuckucks und der Singvögel zuzuhören. Oder sie profitieren im Sommer und Herbst davon, Beeren und Pilze quasi vor der Gartentür sammeln zu können.

Besuchen Sie uns doch einmal, um sich selbst ein Bild zu machen.

 

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